Hebammen

1. Gibt es in Ihrem Heimatland den Beruf der Hebamme?

Vielleicht werden schwangere Frauen in Ihrem Heimatland von erfahrenen Frauen, von der eigenen Mutter, Schwester oder Freundin in der Schwangerschaft beraten und unterstützt.

In Deutschland gibt es zusätzlich zur Unterstützung durch vertraute Menschen die Angebote der Schwangerenberatung.

Sie haben ein Recht auf eine umfassende Begleitung durch eine Hebamme.
Vielleicht fühlen Sie sich mit Ihren Fragen, Sorgen, Ängsten, aber auch mit Ihrer Vorfreude auf Ihr Baby zunächst alleingelassen?

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland, Untersuchungen in der Schwangerschaft, die Angebote rund um die Geburt und die Versorgung von Mutter und Kind nach der Geburt sind Ihnen noch fremd?

Wir beraten, informieren und begleiten Sie.

2. Was macht eine Hebamme?

Die Hebamme ist eine Fachfrau für alle Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Kinderpflege. Sie hat eine spezielle und umfangreiche Ausbildung. Mit ihr können Sie sich über die Unterschiede zwischen der Versorgung in Ihrem Heimatland und in Deutschland austauschen.

Die Hebamme berät und unterstützt Sie vor, während und nach der Geburt. Ihre Arbeit unterliegt der Schweigepflicht, sie darf ohne Ihre Erlaubnis nicht mit anderen Menschen über Sie sprechen oder Informationen austauschen.

Fast alle Leistungen der Hebamme sind für Sie kostenfrei.

In der Schwangerschaft:

Die Hebamme hilft Ihnen bei Fragen zur Ernährung, Sexualität, Partnerschaft, zu Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen, Rückenschmerzen, vorzeitigen Wehen und Ängsten.

Sie unterstützt Sie, wenn Sie nicht wissen, welche Dinge Sie für sich und Ihr Baby brauchen.

Die Hebamme kann auch alle Vorsorgeuntersuchungen – bis auf den Ultraschall – durchführen.

Sie können die Untersuchungen in der Schwangerschaft bei der Hebamme, bei der Ärztin / dem Arzt oder bei beiden im Wechsel durchführen lassen.

Die Hebamme bespricht mit Ihnen, wo Sie Ihr Kind zur Welt bringen möchten. Sie bietet Kurse zur Vorbereitung auf die Geburt an. Es gibt Kurse, die einmal wöchentlich über mehrere Wochen stattfinden, oder auch kompaktere Kurse z.B. an einem Wochenende. An manchen Orten gibt es Kurse in Ihrer Sprache mit einer Dolmetscherin. Einige Geburtsvorbereitungskurse werden als reine Frauenkurse angeboten, bei anderen sind die werdenden Väter dabei. Sie entscheiden, wie es Ihnen am besten gefällt. In einem solchen Kurs erfahren Sie, was bei der Geburt geschieht, wie Schmerzen gelindert werden können. Sie erhalten viele Anregungen und Tipps für die erste wichtige Zeit mit Ihrem Baby, z.B. zum Stillen, zur Ernährung und Babypflege.

Bei der Geburt:

Die Hebamme begleitet und unterstützt die Geburt. Sie zeigt Ihnen Haltungen, Übungen und Atemtechniken, die die Entbindung erleichtern. Sie hilft dabei, dass Mutter und Kind die Geburt wohlbehalten überstehen. Bei Problemen zieht sie eine Ärztin / einen Arzt hinzu.

Nach der Geburt – im „Wochenbett“:

Mutter und Kind können die ersten Tage in der Klinik bleiben, oder – wenn alles in Ordnung ist – nach wenigen Stunden, als sogenannte ambulante Entbindung, wieder nach Hause gehen. Ihre Hebamme betreut Sie und Ihr Kind dann in Ihrer Wohnung oder Unterkunft.

In den ersten zehn Tagen nach der Geburt kann die Hebamme täglich, in den ersten Wochen noch mehrmals zu Ihnen kommen. Bei Stillproblemen und Ernährungsfragen können Sie sich auch danach noch gern an Ihre Hebamme wenden.

Die Hebamme achtet auf die Gesundheit von Mutter und Kind, sie berät beim Stillen, bei der Ernährung mit der Flasche, bei der Säuglingspflege, sie kontrolliert den Nabel des Kindes, das Gewicht und ist mit Rat und Tat bei Fragen und Unsicherheiten zur Stelle.

Eine „Familienhebamme“ kann Sie im ersten Lebensjahr Ihres Babys begleiten. Fragen Sie Ihre Schwangerschaftsberaterin.

3. Wie finde ich eine Hebamme?

Es ist sehr wichtig, dass Sie sich in dieser besonderen Zeit, in der Sie Mutter / Eltern werden, sicher und gut betreut fühlen. Sorgen Sie bitte frühzeitig dafür, möglichst ab der 12. Schwangerschaftswoche, dass Sie durch eine Hebamme unterstützt werden. Die Hebammen in Deutschland sind gut ausgelastet. Wenn Sie sich erst am Ende der Schwangerschaft auf die Suche begeben, kann es sein, dass Sie keine Hebamme finden. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, wenden Sie sich gern an Ihre donum vitae-Schwangerschaftsberatung.